Hallo Käferfreunde,
nachfolgend möchte ich euch mein erstes eigenes Auto vorstellen, meinen VW Käfer 1302 L von 1972. Dieser Käfer war mein erstes Auto und ich fuhr ihn fünf lange Jahre im
nicht restaurierten Zustand, was man ihm dann auch angesehen hat ;-) Ich wollte schon damals kein anderes Auto als einen Käfer. Ich habe ihn von
einer älteren Dame aus Nürnberg für 2.800,- DM gekauft und bin somit der stolze Zweitbesitzer des Wagens. Das ist vermutlich auch der Grund, weswegen er auch
heute noch technisch in Ordnung ist. Eines Tages stand er bei uns auf dem Hof und ich konnte es gar nicht glauben, dass er mir gehören sollte. Meine Eltern haben ihn über
einen guten Bekannten besorgt und mich damit überrascht.  Gleich bei der ersten Ausfahrt hatte ich so meine Probleme: Ich nahm natürlich nur einen Schlüssel mit und drückte den Knopf beim absperren.
Tja, somit mußte mein Vater mit dem zweiten Schlüssel kommen, da ich mich ausgesperrt hatte. Damals hatte ich das mit dem Dreiecksfenster
noch nicht drauf, zumal man bei der Aktion schnell mal die Fensterzierleisten verkratzt. Dann bei der Heimfahrt ging mir das Benzin aus. Schon damals ging die Tankanzeige
nicht richtig. Ansonsten lief der gute 1302 lange fünf Jahre ohne Probleme.  Nach einen Motorschaden und aus Geldmangel musste ich ihn dann schweren Herzens abmelden. So stand er an den verschiedensten Plätzen
, bis ich mich entschieden hatte, ihn einfach mal bei meinem Schwager in der Scheune einzumotten. Ich brachte es nicht über mein Herz, ihn zu
verschrotten. Lange Jahre habe ich manchmal nachts davon geträumt, daß er wieder fährt und ich auf großer Tour unterwegs war. Daran geglaubt habe ich allerdings nicht
mehr. Ab und zu schaute ich mal nach ihm und es erschreckte mich immer wieder, was für einen armseligen Eindruck er machte.  Nach zwölf langen Jahren hatte mich mein Onkel einfach so mal nach dem
alten Käfer gefragt. Aus dem Gespräch heraus hat er dann gesagt: Hol ihn aus der Scheune, ich besorg dir einen Motor. Er hatte es dann plötzlich
unheimlich eilig, den Wagen wieder auf die Straße zu bringen. Im November 2000 hatte er den Motor und er mußte unbedingt noch im Dezember 2000
eingebaut werden. Mir wurde dann schon etwas mulmig, auf was ich mich da eingelassen hatte. Nach der Aktion mit dem neuen Motor wollte ich eigentlich selber
weiter herumbasteln. Ich hatte allerdings die Rechnung ohne meinem Onkel gemacht. Er besorgte nach einem halben Jahr einen Bekannten, der mich tatkräftig bei der
Restauration unterstützte. Sein Kommentar: So kann das nicht weitergehen. Das muss schneller und besser gehen. Die komplette Restauration allerdings hat dann knapp zwei
Jahre gedauert und sage und schreibe ca. 20.000,- DM gekostet. Man denkt am Anfang überhaupt nicht daran, wie teuer das ganze werde kann, zumal ich überhaupt nicht
technisch begabt bin und immer auf fremde Hilfe angewiesen war. Gott sei Dank standen mir die Käferfreunde Steigerwald zur Seite. Sie besorgten mir
nicht nur die unmöglichsten Teile (und das ganze auch noch unheimlich schnell), sondern standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Ohne gute Hilfe ist man als
Neuling in der Branche, wie ich es seinerzeit war, absolut aufgeschmissen.
Und somit beginnt in diesem Jahr meine erste richtige Saison mit meinem guten alten Käfer. So richtig verarbeitet habe ich es noch nicht. Komisch,
auch heute macht es mir nichts aus, daß die Heizung nicht geht (kümmere
mich diesen Sommer darum) und ich richtig durchgefroren zur Arbeit komme. Auch ist es mir völlig egal, auf den Luxus heutiger Autos zu
verzichten. Ich glaube, wir Käferfahrer sind schon eine besondere Spezies.
Viele Grüße an alle Käferfahrer
Stephan
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